Giebelstadt: Versteigerung erfolgt

Fast alle Stücke aus dem Zobel-Besitz kamen unter den
Hammer, darunter auch für 11 000 Euro das blutbefleckte
Richtschwert, mit dem ein Henker 1567 in Gotha den
fränkischen Ritter Wilhelm von Grumbach einen Kopf kürzer
machte, meldet die Mainpost. Ob der Bieter das Schwert in die Hand bekommt, ist fraglich.
Das Schloss, “einschlieÃ?lich dafür bestimmter historischer
Ausstattungsgegenstände”, steht nämlich laut Bayerischem
Landesamt für Denkmalpflege unter den Schutzbestimmungen
des Deutschen Denkmalschutzgesetzes. Ein solches Deutsches Denkmalschutzgesetz gibt es nicht, wohl aber das bayerische! Der Auktionator Rothenbücher erklärte einen Vorbehalt: In der
Nacht vor der Versteigerung hätten die Denkmalschützer
mitgeteilt, dass sie noch weitere zehn Tage zur Prüfung der
Gegenstände benötigen. Keines der Zobelschen Stücke dürfe
so lange das Schloss verlassen. Vor allem waren Kunsthändler aus dem nordbayerischen
Raum angereist. Etwa 60 der rund 70 Gemälde und Bilder aus
dem Besitz ersteigerten sie für rund 190 000 Euro. Die 55
Werke, die das Denkmalamt bereits von der “Verbringung”
ausgeschlossen hatte, würden dem Freiherrn 130 000 Euro
bringen. Der Vorbehalt irritierte manche Interessenten. So hielt sich der
Vertreter eines renommierten fränkischen Museums aus der
Versteigerung heraus, weil ihm nicht klar war, was der
Vorbehalt bedeutet: Ist die Versteigerung ungültig, wenn das
Landesamt für Denkmalschutz sich quer stellt? Das
Aufrufvolumen aller rund 1100 Stücke lag bei über einer
Million Euro. Ã?ber die Hälfte der Stücke wurde versteigert,
zum Teil für ein Vielfaches des Mindestgebotes.

---

---