10 Gründe ein (internes) Weblog für die eigene Organisation zu führen…

4 Gedanken zu „10 Gründe ein (internes) Weblog für die eigene Organisation zu führen…“

1. @Hans-Werner: Stimmt genau – meistens wird erst einmal die Technik in Gang gebracht, und zu wenig analysiert, WAS man eigentlich WOFÖR braucht.

   Leider entsteht dann oft wieder eine neue Insellösung, die nach einer gewissen Anfangseuphorie oft auch vergleichsweise schnell wieder zugrunde geht, da man zwar die Technik, aber nicht die Pflegeaufwand berücksichtigt hat. Oder weil der Mitarbeiter die Einrichtung/das Unternehmen verlassen hat …

   Ganz oder gar nicht, ist da meine Devise. Entweder alle machen mit, oder man lässt es. In zukunftslose EDV-/Wissensmanagement-Projekte wurde schon zuviel investiert.

2. Alles Marketing-Blabla. Blogs sind doch überhaupt nichts besonderes, sondern nur eine Implementation bestimmter Modelle. It’s all about convention.

   Email, IM, Groupware, Intranet (was ist das? neinnein, ich weiß das schon, aber das Wort sagt erstmal nicht viel), Wikis, Blogs: Nichts davon macht Sinn um seiner selbst wegen. Wieso jetzt aber so eine Diskussion, wie es sie im Software-Advocacy-Bereich ja auch auf vielen anderen Ebenen gibt (Binär-APIs, Kernelmodelle, Desktop-Konzepte), auch für die Blogs lostreten? Ein Blog ist doch überhaupt nichts besonderes.

   Das ganze “wozu könnte man Software Blahblubb im Kontext Hassenichjesehn einsetzen”, das regelmäßig gerade auf bibliothekarischen Mailinglisten auftaucht, ist doch Zeichen davon, dass Leute nicht ganz kapiert haben, dass man besser erstmal seine (Thesen über) Probleme aufstellt, um dafür eine Lösung zu suchen und nicht umgekehrt. Dann können wir uns hinterher darüber unterhalten, ob die Lösung gut gewählt ist.

3. Ich habe auch den Eindruck, daß Lotus Notes bereits früh einiges von dem ergänzt hat, was typischen E-Mailanwendungen bis heute fehlt. (Ich muß einräumen, daß ich in meinem noch recht jungen Arbeitsleben Lotus Notes erst 2002 kennengelernt habe, dafür dann allerdings umso gründlicher.) Aber Notes ist eben vor allem eine sehr funktionsreiche Groupware, während ein einfaches Weblog für bestimmte Aufgaben sehr schnell eingerichtet ist; nicht zuletzt entfällt dabei die langfristige Bindung an happige Lizenzgebühren. Große Benutzer- und Entwicklercommunities wie z.B. die von WordPress liefern zudem gute Unterstützung und viele Ideen. Und Intranet, naja, was versteht man darunter? Diese Kombination aus E-Mail und einem Fileserver, die in sehr vielen Organisationen bis auf den heutigen Tag den Umgang mit Informationen dominieren, sind jedenfalls schlechter als Lotus Notes, ein Weblog und vieles andere…

4. Erinnert mich an die Frühzeit der Diskussion “Lotus Notes vs. Intranets” Mitte der 90er Jahre in meiner IuD-Studienzeit.

   Bis auf die Punkte 7 (RSS) und 10 (teilweise in den Kategorien erschlagen) konnte Lotus Notes das firmenintern alles schon damals deutlich besser als jedes Blog heutzutage, inklusive der individuellen Gelesen-Markierungen. Und trotzdem wurde der ganze Intranet-Trödel als die tolle Alternative dargestellt, weil es ja so einfach wäre und vor allem so günstig.

   Vor allem wurde darauf abgehoben, wie schwer Lotus Notes für den Benutzer zu verstehen wäre. Und ZACK, 10 Jahre später ist das nahezu gleiche Konzept plötzlich einfach nutzbar & für jeden zugänglich?

   Ich finde es gut, das Weblogs diese Möglichkeit bieten – ich finde es bloß banal, das Rad mal wieder neu zu erfinden wie es gegenwärtig auch die Web2.0-Hype mit Tagging & Co. gerade macht.

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